Ihr habt euch schon immer mal gefragt worin sich die Begriffe biologisch abbaubar, kompostierbar und bio-basiert unterscheiden. Wir klären heute auf. Diese Begriffe sind auf den unterschiedlichsten Produkten vorzufinden und scheinen eine ähnliche Bedeutung zu haben. Doch ist das so?
Was genau bedeutet biologisch abbaubar?
Für den Begriff „biologisch abbaubar“ gibt es eine genaue Definition, die durch die DIN bestimmt ist. Nach der DIN Norm kann ein Material als biologisch abbaubar bezeichnet werden, wenn es durch Mikroorganismen zersetzt werden kann. Mikroorganismen sind zum Beispiel Bakterien, Mikroalgen oder auch Pilze. Des Weiteren kann zwischen zwei Fällen unterschieden werden. Ist das Material der Luft ausgesetzt, so verwandeln Mikroorganismen das Material in CO2, Wasser, Biomasse und Mineralien. Ist jedoch kein Sauerstoff im Spiel, so wird anstatt CO2 Methan produziert. Viele denken, dass die Zeit des Abbaus ausschlaggebend ist, jedoch ist das nicht richtig. Der entscheidende Faktor bildet die chemische Struktur des Materials bzw. Kunststoffes.
Welche Probleme bringen biologisch abbaubare Produkte mit sich?
Eines der größten Probleme ist die Zeit, die das Material benötigt, bis es abgebaut ist. Wie wir wissen, benötigt Kunststoff mehrere Jahre dafür. Wichtig zu beachten ist auch, dass biologisch abbaubare Produkte nicht auf den Kompost oder in die Bio-Tonne gehören. Insbesondere zu Hause können die Temperaturen nicht erreicht werden, damit sich das Produkt zersetzt. Zuletzt gehören biologisch abbaubare Produkte in den gelben Sack, aber durch die Stoffe der nicht biologisch abbaubaren Produkte kann es dazu kommen, dass das Recycling erschwert wird und dadurch die Materialzusammensetzung nutzlos wird.
Was genau bedeutet kompostierbar?
Kompostierbare Materialien sind biologisch abbaubare Produkte unter vorgegebenen Bedingungen und innerhalb eines vorgegebenen Zeitraums. In industriellen Kompostanlagen muss das Material innerhalb von drei Monaten und bei 60 Grad abgebaut sein. Die im Anschluss zurückbleibenden Rest müssen durch in 2mm Sieb passen und dabei darf nur 10% im Sieb zurückbleiben. Im eigenen Gartenkompost muss das Material bei 30 Grad innerhalb eines Jahres vollständig abgebaut sein.
Was sind bio-basierte Produkte?
Biobasiert und biologisch abbaubar werden oft zusammen verwendet, jedoch haben sie eine unterschiedliche Bedeutung. Biobasierte Produkte müssen komplett oder zum Teil aus nachwachsenden Rohstoffen bestehen wie z.B. Maisstäre oder Holz. Wie bereits erwähnt ist bei biologisch abbaubaren Produkten die chemische Struktur ausschlaggebend. Deshalb bedeutet biologisch abbaubar nicht gleich biobasiert. Laut Umweltbundesamt sind biobasierte Produkte besser für die Umwelt, da diese kein Erdöl benötigen.
Alles in allem sind immer noch die Mehrwegprodukte am nachhaltigsten im Vergleich zu Einmalprodukten und Kunststoffprodukten. Ich hoffe, wir konnten mit diesem Beitrag etwas mehr Klarheit schaffen und der Unterschied der Begriffe ist nun verständlicher.