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Was genau sind Säuren und welchen Einfluss haben sie auf die Reinigung?

Was genau sind Säuren und welchen Einfluss haben sie auf die Reinigung?

YunJing Chan |

In diesem Blogeintrag werden die Säuren näher unter die Lupe genommen. Zuerst geht es darum, was Säuren eigentlich sind und welche Eigenschaften sie besitzen. Zuletzt wird der Zusammenhang der Säuren mit der Reinigung oder dem Alltag erklärt.

Säuren und ihre Eigenschaften

Einfach gesagt, sind Säuren Lösungen, welche einen pH-Wert kleiner als sieben besitzen. Dagegen sind alle Lösungen mit einem pH-Wert größer als sieben Basen und eine Lösung mit einem pH-Wert von genau sieben ist neutral. Eine Base ist das Gegenstück zur Säure und kann diese somit neutralisieren.

Die wohl bekannteste Eigenschaft von Säuren ist, dass sie je nach Konzentration sehr ätzend sein können. Somit ist der Umgang mit Säuren mit großer Vorsicht zu genießen. Deshalb sollte immer geeignete Schutzkleidung und eine Schutzbrille getragen werden. Außerdem ist zu beachten, dass bei Verdünnen einer Säure darauf geachtet werden muss, dass die Säure zum Wasser gegeben wird und nicht andersherum. Wird es versehentlich andersherum durchgeführt, so kann es durch die plötzliche Freigabe der Hydrationsenergie dazu kommen, dass die Säure verdampft und aufspritzt.

Des Weiteren können Säuren unedle Metalle, wie Eisen, Zink oder Aluminium und organische Materialien, wie Kunststoff, Holz oder Naturfasern auflösen. Säuren können außerdem gasförmig, flüssig oder fest sein und sind elektrisch leitfähig.

Beispiele für Säuren

Es gibt viele verschiedene Säuren, die uns im Alltag begegnen, welche unterschiedlich ätzend sind. Die Ameisensäure ist zum Beispiel eine Säure, welche in der Natur vorkommt. Wie der Name schon sagt, kommt er im Abwehrsekret der Ameise vor oder auch in den kleinen Härchen der Brennnessel. Dann gibt es noch die Blausäure, diese kommt in den Kernen vieler Steinobstfrüchte vor und ist außerdem auch hochgiftig.

Die Citronensäure kann ebenfalls aus Obstfrüchten gewonnen werden und ist außerdem ein Bestandteil vieler Reinigungsmittel. In der Küche ist die Essigsäure zu finden, welche einen stechenden Geruch hat und als Säuerungsmittel dient. Wasser mit Kohlensäure erhalten wir durch die Hinzugabe von Kohlenstoffdioxid. Auch hier kommt eine Art Säure vor, die sogar trinkbar ist. Es gibt noch die Salpetersäure, welche verwendet wird, um Gold von anderen Metallen zu lösen. Des Weiteren gibt es noch die Schwefelsäure, die ein Teil der Batteriesäure ist und zu guter Letzt die Salzsäure, welche in unserer Magensäure vorkommt.

Bedeutung der Säuren für die Reinigung

Wie bereits zuvor genannt, kommen im Alltag auch einige Säuren zum Einsatz und können dabei sehr nützlich sein. Saure Reiniger entfernen ausgezeichnet anorganische bzw. mineralische Verschmutzungen. Zu den anorganischen/ mineralischen Verschmutzungen gehören beispielsweise Kalk, Urinstein oder auch Rost. Besonders effektiv sind saure Reiniger deshalb für die sanitären Anlagen, aber auch zum Entkalken in der Küche sind sie gut geeignet.

Badreiniger und Sanitärreiniger beinhalten so gut wie immer Säure. Jedoch handelt es sich hier um „sanfte“ Säuren wie Zitronensäure und Amidosulfonsäure. In der Küche dagegen werden Essig, Essigsäuren und Essigessenzen verwendet. Bei der Verwendung von Essigsäuren ist oberste Vorsicht geboten, denn diese kann reizende Dämpfe erzeugen.

Generell muss bei sauren Reinigern darauf geachtet werden, welche Materialien hiermit gereinigt werden. Durch die ätzende Eigenschaft kann es sein, dass die Oberfläche angegriffen wird. Essigreiniger kann beispielsweise Legierungen wie Messing angreifen. So sollte für die Reinigung von Armaturen auf keinen Fall Essigsäure verwendet werden. Wie bereits erwähnt lösen Säuren Kalk und unedle Metalle. Das bedeutet auch, dass die Reinigung von Natursteinen wie Marmor nicht mit säurehaltigen Reinigern durchgeführt werden kann. Da Marmor kalkhaltig ist, kann der saure Reiniger den Marmor kaputt machen. Korkböden zum Beispiel lösen sich bei der Verwendung von Säuren ebenfalls auf. Alles in allem sollte bei der Reinigung Putzhandschuhe getragen werden, denn die Säure kann ebenfalls die Haut angreifen!

Auf einen Blick

  • Säuren sind Lösungen mit einem pH-Wert kleiner als 7
  • Basen sind das Gegenstück und können Säuren neutralisieren
  • Je nach Konzentration sehr ätzend
  • Beim Verdünnen darauf achten: Säure zum Wasser geben!
  • Säuren greifen unedle Metalle und organische Materialien an
  • Säuren können gasförmig, fest und flüssig sein
  • Beispiele: Ameisensäure, Citronensäure, Blausäure, Essigsäure, Kohlensäure, Schwefelsäure, Salzsäure
  • Säuren für die Reinigung: Citronensäure und Essigsäure, entfernen ausgezeichnet Kalk
  • Vorsicht: nicht auf unedlen Metallen und mineralischen Materialien verwenden, wie Marmor oder Korkböden!
  • Bei der Verwendung von Säuren geeignete Schutzkleidung, Schutzhandschuhe und Schutzbrille tragen. Insbesondere für die Reinigung sind Handschuhe zu empfehlen, da Säuren auch die Haut angreifen.