Heute folgt die Fortsetzung zum letzten Blogbeitrag. Nachdem wir die Herstellung von Kerzen bereits näher beleuchtet haben und auch die Materialfrage gelöst haben, befassen wir uns heute mit den Punkten Nachhaltigkeit und Gesundheit. Wie ihr vielleicht an manchen Stellen bereits mitbekommen habt, gibt es durchaus kontroverse Meinungen zur Nachhaltigkeit und Gesundheit bei der Verwendung von bestimmten Kerzen. Wir erinnern uns, dass Kerzen aus Paraffin, Stearin, Bienenwachs, Sojaöl oder auch Rapsöl bestehen können. Die Gewinnung und Herkunft der Rohstoffe beeinflussen die Nachhaltigkeit der Kerzen enorm.
Kerzen aus nicht nachwachsenden Rohstoffen und lange Transportwege
Paraffin ist ein Nebenprodukt aus der Herstellung von Erdöl. Wie wir wissen, ist Erdöl kein nachwachsender Rohstoff und allein deswegen nicht nachhaltig. Zudem muss Paraffin importiert werden und dementsprechend teuer. Kerzen aus Stearin werden aus pflanzlichen und tierischen Fetten hergestellt. Diese wachsen zwar nach, jedoch wird oftmals Palmöl verwendet. Palmöl muss ebenfalls nach Europa importiert werden und für die Gewinnung des Rohstoffs werden riesige Regenwaldflächen gerodet. Deshalb gilt allgemein auf Palmöl zu verzichten.
Sind Kerzen aus Soja- und Rapsöl nachhaltiger?
Kerzen aus Sojaöl meinen auf dem ersten Blick nachhaltiger zu sein und zudem auch noch vegan. Jedoch muss auch beachtet werden, dass Sojawachs aktuell noch aus den USA importiert wird. Außerdem ist diese Variante auch nur vollkommen nachhaltig, wenn diese auch unter ökologischen Umständen und gentechnikfrei produziert wird. Dasselbe Spiel gilt auch für Rapsöl, jedoch wird Raps in Europa angebaut und es entfällt in diesem Fall der weite Transportweg. Das bedeutet, dass Rapsöl aus nachhaltigem Anbau eine gute Wahl ist.
Sind Kerzen aus Bienenwachs eine nachhaltige Alternative?
Kerzen aus Bienenwachs mögen eine nachhaltige Möglichkeit zu sein, denn diese sind zu 100% ein Naturprodukt. Befassen wir uns jedoch etwas genauer mit der Gewinnung von Bienenwachs, stellt sich schnell heraus, dass ein Bienenvolk ein Jahr lang Bienenwachs produzieren muss, um ein Kilo reines Wachs zu erhalten. Deshalb gilt auch hier, Bienenwachskerzen eher selten zu verwenden und mehr wertzuschätzen. Achtet generell beim Kauf von Kerzen darauf, woher die Rohstoffe stammen. Auch Bienenwachs wird mittlerweile aus China oder Südamerika importiert. Das führt dazu, dass das Naturprodukt keine nachhaltige Variante ist.
Sind Kerzen gesundheitsschädlich?
Nun kommen wir noch zum gesundheitlichen Aspekt der Verwendung von Kerzen. Wenn Kerzen abbrennen, können verschiedene gesundheitsgefährdende Stoffe freigesetzt werden. Bei Kerzen aus Paraffin mit hohem Schwefelgehalt kann beim Abbrennen Schwefeldioxid entstehen. Des Weiteren werden neben Ruß auch krebserregende Stoffe freigesetzt, die durch die enthaltenden Farben, Lacke und Duftstoffe entstehen. Achtet deshalb beim Kauf von Kerzen auf den RAL-Gütesiegel, der gewisse Richtlinien für die Menge der Inhaltsstoffe vorschreibt. Ein Hinweis zu Teelichtern haben wir noch. Bei diesen es nicht nur wichtig auf nachhaltige Rohstoffe zu achten, sondern auch darauf zu verzichten, Teelichter mit Aluminiumschälchen zu kaufen, denn Aluminium ist ein kostbarer Rohstoff, der dann „einfach“ im Müll landet, nachdem die Kerze ausgebrannt ist. Eine Alternative zu Aluschälchen kann ein schönes Teelichtglas sein, welches immer wieder verwendet werden kann mit einem Teelicht ohne Schälchen.
Welche nachhaltigen Alternativen gibt es?
Mittlerweile gibt es verschiedene nachhaltige Alternativen zu den umweltschädlichen Varianten. Kerzen aus einer Biomasse zum Beispiel sind eine ökologische und nachhaltige Möglichkeit. Außerdem besteht auch die Möglichkeit, aus Kerzenresten oder ökologischem Wachsgranulat, selbst Kerzen zu gießen. Die Kerzenreste können gesammelt und wiederverwertet werden. In unserem nächsten Beitrag zeigen wir euch wie!
